Warum der rote Hahn?

In ganz Deutschland ist traditionell der rote Hahn das Symbol der Evangelischen Studierenden-gemeinden (ESGn).

 

Die Symbolik des roten Hahns hat eine lange religiöse und gesellschaftliche Tradition und verbildlicht auf besondere Weise das Selbstverständnis der ESGn in Deutschland:

 

Der Hahn ist ein Symbol der Wachsamkeit. Mit seinem Schrei am Morgen kündet der Hahn die Veränderung von Nacht zu Tag, Dunkelheit zu Licht an. Das heißt zwar nicht, dass in der ESG nur Frühaufsteher zu finden sind, aber das Selbstverständnis der ESGn basiert auf einem kritischen Ansatz: kritisch gegenüber Entwicklungen in der Gesellschaft, der Politik und auch der Kirche.

Denn nur mit kritischer Wachsamkeit, die auch vor dem wachrüttelnden Schrei nicht scheut, lassen sich Veränderungen bewirken und eine Erstarrung in unzeitgemäßen Konventionen vermeiden.

 

Darum gibt es auch eine symbolische Ähnlichkeit zum Wetterhahn: Der dreht sich immer so, dass er mit dem Kopf gegen den Wind kräht. So will der Hahn ermutigen, wo es nötig ist in Gesellschaft und Kirche, auch gegen den Wind der Zeit zu stehen und auf notwendige Veränderungen hinzuweisen.

 

Der rote Hahn erinnert aber auch an Petrus, den Jünger Jesu, den das dreimalige Krähen des Hahnes an Jesu Worte erinnerte: "Bevor der Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnen." (im Lukasevangelium, Kapitel 22, Vers 61)

 

Seine Wurzeln reichen zu jüdischen Lehren zurück, die den Hahn als Verkünder des Lichts und damit als Hoffnungträger sehen.

Während des Deutschen Bauernkrieges von 1524 und 1525 war der rote Hahn Symbol des Widerstandes gegen adelige und klerikale Unterdrückung.

Bis heute ist er bei allen evangelischen Studierendengemeinden zu sehen und verbindet uns über das ganze Land.